TAIJI - KURSANGEBOT


Hier finden Sie unser Angebot an Taiji-Formen, Grundlagenübungen und Tuishou, bzw. kämpferischen Anwendungen.

Am Anfang stehen Basisübungen und das Erlernen der 18er Kurzform, wodurch Sie grundlegende Bewegungsprinzipien lernen und zu innerer Ruhe finden.

Sie werden vorbereitet auf die langen Handformen Laojia 1 und 2, Waffenformen und schließlich auf die spiraligeren Formen Xinjia 1 und 2.

So entwickeln Sie systematisch Verständnis für die Bewegungsprinzipien, Körperstruktur, Kraft und Ausdauer, finden ganzheitliches Wohlbefinden und bilden eine solide Basis für Ihren zukünftigen Weg im Taiji.

 

Wir unterrichten nach dem System von Großmeister Chen Zhenglei, wobei auch bereichernde Grundlagenübungen (bes. Fangsong-Gong) anderer Chenfamilienzweige, sowie Erkenntnisse moderner Entspannungstherapie in unseren Lehrplan eingearbeitet wurden.

Die Kurse sind so gestaltet, daß die Unterrichtseinheiten von Anfang an nicht nur der Gesundheitspflege dienen, sondern auch als Bestandteile der Trainer- bzw. Lehrerausbildung genutzt werden können.und zugleich eine solide Basis vermitteln für diejenigen, die Taiji umfassend als Kampfkunst erlernen wollen. 

 

 

Wer die 18er Form und die ersten Grundlagen gut duchgelernt hat und  eine Bewertung von 7 von 10 Punkten erhält, kann mit der Laojia Yilu im eigenen Lerntempo weiterarbeiten; wer die Laojia Yilu gut beherrscht, qualifiziert sich für die Laojia Erlu, 

Die Schwertform als erste Waffenform kann begonnen werden, sobald die Körperbewegungen aus der Mitte und mit erkennbarem Zusammenschluß erfolgen.

(weitere Infos auf Anfrage)

 

 

Allgemeine Unterrichtsinhalte:

 

im Graben / Chenjiagou
im Graben / Chenjiagou
  • Theorie (Yin) und Geschichte aus Taiji und Qi Gong & Praxis (Yang)
  • Spiraliges Warmup, Körperhaltung, -struktur, Atmung, Fangsong Gong, Beruhigung des Geistes und Steigerung der Körperwahrnehmung 
  • Grundlagen; Ganzkörper-Koordination, Bewegung aus der Mitte, Spiralprinzip; die 5 Basis-Fertigkeiten; die 8 Kräfte und 5 Schritte; Dantian Entwicklung und -Rotation, Zhan (Hunyuan) Zhuang, Schrittarbeit BuFa
  • Qi- sammelnde und -bildende Übungen
  • Seidenspulen: Spiralübungen als Bewegungsschlüssel - zum Entwickeln und Lenken des körpereigenen Energieflusses, zur Übertragung der Struktur in die Bewegung und zur Kraftübertragung
  • Tuishou- Routinen - Pushing Hands und Anwendungen
  • Hand-/Faustformen: 5er, 8er, 18er, Laojia Yilu, Laojia Erlu, Xinjia Yilu, Xinjia Erlu, 56er Form und neue Compulsory Form 
  • Einhandwaffen 1: Säbel, Schwert
  • Doppelwaffen Doppel- Kurzstock, Doppelschwert, Doppelsäbel
  • Einhandwaffen 2: Hellebarde, Speer/Stock, Langstock Dagun
  • Korrekturen einzelner Bewegungen 
  • Anwendungen aus den Bewegungen der Form
  • freie Kampftechniken
  • Fallschule
  • Übungen zur Selbstverteidigung
  • ergänzendes Qi Gong
  • Meditationen
  •   

Formen für Gruppen- und Einzelunterricht: 

 

Hand-/Faustformen:

  • Grundlagenform 4x5 Bewegungen im Carrée     
  • die 18er Form nach GM Chen Zhenglei
  • Laojia Yilu- die traditionelle 75er Form
  • Laojia Erlu- auch Paochui/ Kanonenfaust genannt
  • die 56er oder die neue CWA Wettkampfform (compulsory Form) optional
  • Xinjia Yilu
  • Xinjia Erlu
  • Meister Chen Bin's Wettkampfform
  • Dajia Formen von Chen Xiaowang, Chen Bing, Chen Ziqiang in Einzelstunden auf Anfrage

 

Waffenformen nach Reihenfolge im CZL-Curriculum: 

  • Säbelform -Wochenkurse
  • Schwertform - Wochenkurse
  • Doppel-Kurzstock
  • Doppelsäbel
  • Doppelschwert
  • Hellebardenform 
  • Speer/ Stockform
  • Dagun/ 3-5m Langstock
  • die CWA Hand- und Schwert-Wettkampfformen ("compulsory forms") 
  • Fächerformen ( nicht Chenfamilien-traditionell)

 

 

Ausbildung für Lehrer:

 

Unsere Taiji-Ausbildung mit ÜL- KL- und Lehrerstufe findest Du im Menu unter Chen Tai Chi Ausbildung.

Großmeister Chen Zhenglei bietet ergänzend in seiner chinesischen Zentrale auch eine weltweit anerkannte, 9-stufige Lehrerausbildung an, welche hier verlinkt ist. Diese Ausbildung entspricht dem chinesischen Prinzip und den hohen chinesischen Standards. Es gibt auch ein 10-stufiges ruropäisches Prüfungssystem mit etwas weniger strengen Anforderungen.

 

Unsere Kurse sind so gestaltet, daß sie von der ersten Stunde an alles vermitteln, was für die Ausbildung wichtig ist; vertiefende Intensivkurse  und Einzeltrainings für angehende Lehrkräfte und Trainingseinheiten mit unseren chinesischen Lehrmeistern bauen darauf auf und runden das Programm ab.

 Aller Anfang ist schwer- einige Teilnehemer des Einsteiger- und Basiskurses Charlottenburg
Aller Anfang ist schwer- einige Teilnehemer des Einsteiger- und Basiskurses Charlottenburg

 

Kurseinteilung:

 

Die folgenden Angaben unten beziehen sich auf normale Lernende ohne Lehrambitionen und deren Weg im Taijiquan für Wellness und Gesundheit. 

 

Es sind Erfahrungswerte; bei besonderem Talent oder Fleiß sind auch zeitliche Abweichungen möglich- jedoch dauert es eine Weile, bis der Körper die entsprechende Tiefenmuskulatur etc. entwickeln und aufbauen kann- man nennt das auch den "Taiji-Körper" entwickeln. Hier gilt: Haare wachsen auch nicht schneller, wenn man daran zieht..... und eigenständiges, vertiefendes Üben zuhause ist unumgänglich, will man wirklich vorwärtskommen im Taiji.

 

Vorbereitung (optional):

Interessierten, die bisher wenig Erfahrung mit sportlicher Bewegung gesammelt haben, Probleme mit Motorik, Balance oder Körperhaltung haben oder mit ruhiger, langsamer, geduldiger Bewegung, empfehlen wir, zunächst vorbereitend einige Monate an Qi Gong und Grundlagentraining teilzunehmen, bevor sie anfangen, die Formen zu lernen.

 

Grundstufe 1, durchschnittlich 1-2 Jahre:

Struktur, Prinzipien, innere Ruhe: Einsteiger müssen zunächst lernen, den Körper von überflüssiger Anspannung zu befreien und zu öffnen, die richtige Körperhaltung einzunehmen und während der Bewegung auch zu erhalten (Bildung der entsprechenden Tiefenmuskulatur) und Geduld und innere Ruhe zu entwickeln, ebenso wie Körperkoordination, Balance, Beweglichkeit und Kraft . Dies geschieht in unseren Grundkursen in einem relativ langem Teil mit meditativer Körper- und Grundlagenarbeit, sowie eigenem, vertiefendem Üben zuhause.

Die Stehende Säule (Zhan Zhuang) und erste Schritt- und Seidenweberübungen helfen, Struktur und inneren Energiefluß zu entwickeln. Die ersten sog. "inneren" Übungen (Atmung, Qi, Dantian) werden integriert.

Im letzten Teil der Stunde arbeiten wir an den ersten Bewegungen der Handform. Hier stehen je nach Kurs die 18er Kurzform nach GM Chen Zhenglei und für etwas Fortgeschrittenere die traditionelle Langform "Laojia Yilu" zur Wahl.

Diese Grundkurse werden von Theorie und vertiefenden Workshops begleitet.

Wir empfehlen ernsthaft Interessierten auch, zur individuellen Korrekur, Beratung und Verfeinerung ab und zu eine Einzelstunde und ergänzende Workshops zu buchen, in welcher der Lehrer intensiver auf den Schüler eingehen kann, als in der Gurppenstunde.

Nach etwa einigen Monaten kann der Teilnehmer anfangen, die fixed step Tuishou-Routinen zu lernen.

Nach etwa 6-12 Monaten können die meisten Teilnehmer auch mit der Laojia Yilu und ihrer ersten Waffenform (Schwert oder Säbel) beginnen.

Dies hängt jedoch vom individuellen Entwicklungsstand und zeitlichem Trainingsaufwand ab!

 

Grundstufe 2, 1-2 Jahre:

Ist die Laoia Yilu korrekt durchgelernt, erfolgt ein 2., vertiefendes Durchlernen der Form zur Verbesserung, Verfeinerung und zum tieferen  Verständnis der Techniken mit  Focussierung, Verbesserung der Fajins, Anwendungen usw.

(Übungen zur inneren Energieführung in der Laojia werden im 3. Durchgang parallel zu den Inhalten höherer Stufen intensiviert, wenn der Taijikörper des Schülers weit genug transformiert ist.)

Im Tuishou werden die moving steps Übungen focussiert.

Ergänzende Theorie

Schwert- und Säbelform werden spätestens jetzt gelernt und vertieft. Wer motorisch leicht und schnell lernt, kann auch schon mit der Laojia Erlu beginnen.

 

Laojia Erlu 1-2 Jahre/ Grundstufe 3:

Wird die Laojia Yilu (Yin) sicher und gut beherrscht, folgt als nächstes die sog. Kanonenfaustform Laojia Erlu. 

Die Laojia Erlu (Yang) ist kämpferischer, schneller und beinhaltet mehr Sprünge, Explosivität und kämpferische Elemente von Angriff und Verteidigung. Hier zahlt es sich aus, wenn man in der Yilu die Körpermechanik, Struktur und Schrittarbeit korrekt gelernt hat!

Kraftübertragung und -entfaltung werden intensiver behandelt, die Beinkraft trainiert, sowie Dantian- Rotation und Spiralen, Fajins intensiviert (u.a.). Optional kann jetzt auch schon mit der Xinjia Yilu begonnen werden. 

Außerdem werden die Tuishou-Routinen vertieft und in ihren Anwendungen geübt.

Die Waffenformen werden vertieft und verbessert.

Die zuvor gelernten Formen werden verfeinert und vertieft.

Ergänzende Theorie, innere Aspekte zur Kraftentfaltung und Meditationen.

 

Xinjia Yilu u.a. 1-3 Jahre/ Mittelstufe  1,2

Hat der Teilnehmer die vorigen Stufen gemeistert und korrekte Struktur, Kraftübertragung und Dantian-Rotation gelernt, ist er bereit, auch die spiraligeren Bewegungen der Formen des Neuen Rahmens (Xinjia) zu lernen und sich bei den Spiralen korrekt strukturiert aus dem Körperzentrum heraus zu bewegen.

Nun wird die Xinjia Yilu zunächst langsam und korrekt durchgelernt, um die Bewegungen zu verstehen.

Im zweiten Durchlernen werden die Bewegungen verfeinert, die Stände tiefer und die Form wird schneller gelaufen.

Die Aspekte innerer Kraft werden intensiviert.

Tuishou und freie Anwendungen werden trainiert, die zuvor gelernten Formen weiter verinnerlicht, 

Doppelwaffen können gelernt werden.

Ergänzende Theorie.

 

Xinjia Erlu u.a. /Mittelstufe 2,3

Werden alle anderen Handformen gut beherrscht, folgt die Xinjia Erlu als anspruchsvolle, schnelle Kanonenfaust-Form mit vielen Sprüngen und kämpferischen Elementen, Fajins, Spiralen usw. 

Diese Form sauber und voll innerer Kraft zu präsentieren, stellt hohe Anforderungen an den Übenden.

Alle anderen Formen und gelernten Inhalte werden weiterhin vertieft und verfeinert.

Alle Waffenformen werden vertieft und verfeinert.

Die Arbeit an der inneren Kraft wird intensiviert: Pushhands beschäftigt sich mehr mit innerer Kraft, Yi und Verfeinerung, sowie fließender Anwendung.

Ergänzende Fachliteratur wird zur interessanten Lektüre.

 

Oberstufe:

In weiteren Stufen werden weitere Formen gelernt, vor allem aber die Bewegungsqualität, innere Energiearbeit, Spiralkraft, Focus Yi, Dantiankraft, Wirbelsäulenarbeit, innere Kraft und viele weitere Details weiterentwickelt und in die praktische Übung eingebracht, welche dadurch nochmals eine grundlegende Verfeinerung und Kraftentfaltung erfährt. 

 

 

Ab der zweiten Stufe müssen Schüler bereit zu eigenständigem Üben (unter Anleitung des Lehrers) innerhalb der angebotenen Grundkurse sein, da es meist nicht genügend Schüler höherer Stufen gibt, um für diese Stufen eigene Kurse anzubieten.

Eine teurere Alternative wäre auch Privatunterricht.

 

Wie lange dauert es, bis ich eine höhere Stufe erreiche?

Diese Zeitangaben sind lediglich allgemeine Erfahrungswerte und können je nach Trainingseifer, Vorerfahrung und Begabung auch abweichen.  Dennoch braucht vor allem die Umstellung des Bewegungsmodus und die Innere Entwicklung ("Transformation zum Taiji-Körper") ihre Zeit- Haare wachsen ja auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

 

Bei normalem Lerntempo, durchschnittlicher Motorik und regelmäßige Wiederholung der gelernten Bewegungen zuhause (= "Üben"), lernt man eine Form je nach Länge in 6- maximal 24 Monaten durch; anschließend erfolgt ein weiteres Durchlernen zur Verbesserung und Vertiefung.

Üblicherweise lernt man pro Woche eine neue Bewegung, die dann zuhause geübt wird, so daß man in der Folgewoche darauf aufbauen kann. Um nichts zu versäumen, wird deshalb regelmäßige Unterrichtsteilnehme sehr empfohlen.

 

Wer allerdings bisher wenig mit Sport oder Bewegungskünsten zu tun hatte, motorisch gehandicapt ist oder ganz neu im Taiji ist, sollte bei nur einer wöchentlichen Unterrichtsteilnahme einen längeren Zeitraum einplanen.

Wer oft fehlt, zuhause nicht übt oder regelmäßig mehrere Wochen pausiert, wird natürlich nur langsam vorankommen, denn jede längere Pause bedeutet einen Rückschritt/ Rückentwicklung. Trainierte Muskeln werden schwächer, bereits entwickelte Kanäle schließen sich wieder usw.

 

Wer fleißig (moderat, aber regelmäßig) übt und motorisch begabt ist, kann in Ausnahmefällen Formen auch in schnellerem Tempo (z.B. Fortgeschrittene, Kampfkünstler) lernen.

Hier gilt es zu beachten, daß aber auch die körperliche und innere Transformation zugleich stattfindn muß- und Haare wachsen bekanntlich nicht schneller, wenn man daran zieht.

 

Noch ein Zitat von Chen Bin beim Pushhands-Abend (Berlin, April 2017):

Die Pushhands-Reife kann nach Erlernen erster Grundlagen in drei Monaten erreicht werden, wenn man jeden Tag nur eine Stunde gewissenhaft an Grundlagen und Form, bes. Fangsong und Verwurzelung übt (Zhan Zhuang!!!)  

Wer beruflich eingespannt ist und nicht so viel Zeit hat, übt dreimal die Woche eine Stunde, dann dauert es zwar ein Jahr, aber er kommt auch voran. 

Dementsprechend können wir uns ausrechnen, welchen Fortschritt wir bei welchem Trainingsaufwand erzielen können, wobei natürlich das individuelle Talent und ein guter Lehrer immer ebenfalls wichtige Faktoren sind.

 

 

 

Keine Schneeflocke fällt auf die falsche Stelle.

- Zen-Weisheit


Ich habe gehört, daß in alten Zeiten es geistige Wesen gegeben hat; sie verstanden Yin und Yang und lenkten die Prinzipien der Natur.

Sie atmeten den Stoff des Lebens, sie versenkten sich bewegungslos in den Geist des Lebens

Sie standen zwischen Himmel und Erde und verbanden das Universum - und Sehnen und Fleisch waren eins                      

 (aus dem Huang Ting Jing)