So kostbar wie Brokat:
Wie der Name schon sagt, erhielten die 8 Brokatübungen, im Chinesischen "Baduan Jin" genannt, ihren Namen, weil sie im Alten China für die Gesundheit der Menschen so wertvoll und kostbar waren, wie Brokatstoff in der feinen Gesellschaft.
Die Übungen sind in der Tat eine Bereicherung für jeglichen Gesundheitssport: Relativ einfach zu lernen und ohne Risiko auf Gelenksverschleiß oder Verletzungen, bewegen und trainieren sie trotzdem den gesamten Körper- und die heilsame Wirkung entfaltet sich umfassend: Nicht nur unser bewegungsapparat, sondern auch unser gesamtes Organsystem und darüber hinaus auch unsere psychische Gesundheit und unsere Gemütslage profitieren von den Übungen.
Am besten praktiziert man regelmäßig, z.B. morgens oder abends bei Sonnenauf- oder -untergang. Auch wenn man Qi Gong selbstverständlich auch in geschlossenen Räumen, z.B. während einer kurzen Büropause, üben kann, ist es doch am allergesündesten, Qi Gong an der frischen Luft zu praktizieren. Stehen wir z.B. in einem Park im Grünen, nehmen wir neben der frischen Luft, die unsere Lungen reinigt, auch die Energie von Erde, Bäumen und Luft auf- eventuell sogar vom Wasser, wenn wir am Ufer eines kleinen Sees stehen- und das unterstützt die reinigende und heilende Wirkung unserer Übungen noch zusätzlich.
Geschichte:
Im Jahr 1979 wurde eine Seidenrolle ausgegraben, die den Namen "Dao Ying Xing Qi Fa" - Methoden zum freien Fluß des Qi- trägt und aus der westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr. - 24 n. Chr.) stammt. Sie zeigt 44 Skizzen von Männern und Frauen in Übungspositionen, die denen des Baduan Jin ähneln.
Überliefert ist auch, daß General Yeu Fei aus der Zeit der südlichen Sung Dynastie (1177 - 1279) , eine Folge von zunächst zwölf Übungen für seine Truppen entwickelte bzw. zusammenstellte. Später reduzierte er die Zahl der Übungen auf acht: Ba Duan Jin. Den unbesiegbaren Ruf, den er und seine Armee genossen, führte man u.a. auf diese Übungen zurück.
In der heutigen Zeit gibt es mehrere verschiedene Ausführungen der 8 Brokate, die jedoch alle denselben Effekt auf die Gesundheit haben. Die Übungen können übrigens sowohl im Stehen, als auch im Sitzen praktiziert werden
1. Den Himmel mit beiden Händen stützen
Regulierung/Stärkung aller inneren Organe (Herz, Lungen, Nieren, Darm und Unterleib)
vertreibt Müdigkeit
erhöht das Lungenvolumen
verbessert die Haltung, Stärkung der Muskulatur von Schultern, Rücken und Hüfte
Vorbereitung für die folgenden Übungen!
2. Den Bogen spannen
gut für den Brustkorb
verbessert die Zirkulation von Blut und Sauerstoff in Herz und Lunge
soll den Darm unterstützen .
3 Den Arm heben und Milz und Magen regulieren
beruhigende Wirklung, Konzentration.
Regulierung von Milz/Pankreas und Magen
Linderung von Kreuz-, Schulterschmerzen
Beschwerden der Nieren und Wirbelsäule
4 Zurück blicken und Trübsal hinter sich lassen
Wirkt heilsam bei Rückenverletzungen
entspannt die Nackenmuskulatur
stärkt die Nerven, Leber, Gallenblase,
unterstützt die Gewichtsabnahme
5. den Kopf schütteln und mit dem Schwanz wedeln
reguliert das Herzfeuer (TCM)
kräftigt die Geschlechtsorgane
trainiert den Rückenstrecker
Dehnung der rückseitigen Beinuskulatur
6. Mit beiden Händen die Füße fassen und die Hüften stärken
soll jung halten
kräftigt Milz und Verdauung
stärkt Schulterblätter und Zwerchfell
Beweglichkeit der Schultergelenke
Dehnung der Wadenmuskulatur
7. Mit ausgestreckten Fäusten die Kraft vermehren
kräftigt Unterarme und Beine
unterstützt Verdauungsorgane, Lungen und Nerven.
8. Auf die Fersen fallen lassen und alle Krankheiten vertreiben
Anregung der inneren Organe durch Vibrationen
Lösung und Ausatmung tief liegender Luftbläschen in der Lunge
günstiger Einfluß auf Nerven, Leber, Gallenblase und Herz durch Heben der Fersen
Die Ruhe hat ihre Gesetze, die Bewegung hat ihre Regeln, einfach sind die Haltungen,
.....doch tiefgründig die ihnen zugrunde liegenden Prinzipien. (Jiao Guorui)