Bewusst Atmen


Ohne zu atmen wären wir nicht lebensfähig.


Dennoch atmen wir unbewußt, betrachten das Atmen als etwas Selbstverständliches, realisieren oft gar nicht, daß die Atmung eine Verbindung schafft zwischen uns und unserem Inneren und der Außenwelt und werden meist erst aufmerksam, wenn wir Probleme mit der Atmung bekommen, z.B. bei einer Erkältung oder im Sport, wenn uns buchstäblich "die Luft ausgeht".

 


Übrigens: Die nötige Achtsamkeit, bewußt wahrzunehmen, was in und um uns herum geschieht, fehlt uns generell häufig, weshalb wir leicht in gesundheitliche oder gesellschaftliche Fallen tappen, uns manipulieren lassen oder Wichtiges einfach "übersehen".

 

Bei bewußten Atemübungen, sowie bei diversen Meditations- und Körperübungen erzielen wir nicht nur eine heilsame, regenerative Wirkung auf unseren Organismus, sondern lernen auch, wieder in uns hineinzufühlen, auf die Prozesse in und um uns herum zu achten und ggf. positiven Einfluß darauf zu nehmen. Normalerweise atmen wir ca 18 Mal pro Minute, 1.080 Mal in der Stunde, 25.920 Mal am Tag.

Dabei ist die Atmung nicht nur das Aufnehmen von lebensnotwendiger Luft, sondern auch das Ausatmen und Sich-Reinigen von Kohlendioxyd.

Mit richtiger Atmung kann man Zwerchfell und die inneren Organe massieren und stimulieren, Lampenfieber, Ärger, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung lindern und einen großen Beitrag leisten zu allgemein verbesserter Vitalität und gesteigertem Wohlbefinden.

Die Aufnahme von lebensspendendem Sauerstoff stimuliert außerdem das Gehirn und beruhigt die Nerven.

 

Wichtig bei der Atemkontrolle sind prinzipiell zwei Komponenten:

 

Zu erlernen, wieder tief in den Bauch hinein zu atmen, wie wir es als Babys noch getan haben, im Laufe unseres Lebens durch falsche Körperhaltung, Anspannunug und Hektik aber verlernt haben.


Und das langsame, kontrollierte Ausatmen, wodurch die Energie gezielt erneuert wird- was also einen wesentlich regenerativeren Effekt hat, als das gewaltsame Vollpumpen der Lungen mit Luft.

Wer nicht gelernt hat, richtig auszuatmen, der befreit seine Lungen auch nicht vollständig von verbrauchter Luft und Giften, die der Körper dann als Ballast mit sich herumschleppt. Das Bedürfnis, zu seufzen ist ein Hinweis darauf, denn beim Seufzen werden die Lungen gründlich entleert.

 

Hier noch eine gesunde Atemübung gegen Anspannung, Streß und Lampenfieber: Ziehen Sie die Schulterblätter im Rücken so nahe zusammen, wie das ohne Schmerz oder Verkrampfung möglich ist (denn dadurch weitet sich vorne der Brustkorb), atmen Sie sanft und voll aus. Lassen Sie bewußt alle Belastungen, alle verbrauchte Energie, allen energetischen Schmutz los, auch mental. Sie können sich vorstellen, daß selbst die Poren Ihrer Haut alles Verbrauchte, Belastende ausatmen, so erzeugen Sie eine körperlich-mentale Doppelwirkung. Halten Sie kurz inne, dann atmen Sie langsam und sanft tief in den Bauch hinein ein, bis die Lungen angenehm gefüllt sind. Stellen Sie sich dabei vor, wie Ihr Körper von strahlender, klarer, frischer und lichtvoller Energie erfüllt wird, die eine heilende und regenerierende Wirkung auf den gesamten Organismus ausübt. Halten Sie wieder kurz inne, dann atmen Sie langsam, mit einem tiefen Seufzer, durch die Nase aus, ohne die Stellung der Schulterblätter zu verändern. Lasen Sie auch diesmal alles Beeinträchtigende mental los.

Die Nervenanspannung wird durch die vermehrte Aufnahme von lebensspendendem Sauerstoff erleichtert, gleichzeitig werden Giftstoffe und mentaler Ballast langsam und bewußt ausgeatmet.

 

Alfie Schütz